Citizen Science Projekt der Universitätsbibliothek Kiel in Zusammenarbeit mit der Landesgruppe Schleswig-Holstein und Hamburg und dem Kunsthistorischen Institut der CAU Kiel
Vom „Königlichen Kurzstiel“-Apfel bis zur „Wildling von Motte“-Birne: Das Citizen-Science-Projekt: ‘Manche leuchten, wenn man sie liest – Das ’Obstbuch’ von 1859′ der Kieler Universitätsbibliothek und des Pomologen-Vereins, in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Institut der CAU Kiel, widmet sich alten norddeutschen Obstsorten und deren Verbreitung.
Alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner, Hamburgerinnen und Hamburger waren 2024 dazu eingeladen, sich bei der Erfassung der Obstsorten-Vielfalt in Stadt und Land zu engagieren. Dabei galt es nicht nur, gemeinsam Baum-Standorte auf einer digitalen Plattform zu kartieren, sondern auch „anekdotische Metadaten“ rund um die Obstgehölze zu sammeln. Echte norddeutsche Apfel-Geschichte(n) eben.


Das historische Obstbuch aus dem Bestand der Universitätsbibliothek ist auf den ersten Blick einfach eine Liste von Apfel- und Birnensorten, die 1859 in Schleswig-Holsteins Kleingärten zum Anbau empfohlen wurden, spannend wird es jedoch, wenn man sich fragt: Welche dieser Obstsorten sind bis heute erhalten geblieben? Wo finden wir sie noch in unserer Region, und was sagt ihr Überleben oder Verschwinden über die Veränderungen in unserer Umwelt, in der Biodiversität und im Klima aus?
Die gängigen Angebotsäpfel aus dem Supermarkt stammen heute nur noch von rund acht verschiedenen Sorten ab. Damit einher geht eine deutliche genetische Reduktion. Doch auf Wiesen, am Straßenrand und in vielen Hausgärten bei uns im Land finden wir noch alte Apfelsorten, die fast vergessen sind. Gemeinsam mit zahlreichen Teilnehmenden aus ganz Schleswig-Holstein haben wir über 160 alte Obstsorten erfasst. Die Ergebnisse der Bestimmung durch die Fachleute vom Pomologenverein und die Apfelgeschichten kannst Du bald hier auf unserer interaktiven Karte ansehen.
Hier gibt es schon einmal Einblicke in das Obstbuch.